Afrika


Deine Liebe überwindet Resignation und Vergessen.
Du bist der Gott, der sich nicht abfindet
mit den Gesetzen des Geldes und der wirtschaftlichen Macht.
In Deinen Augen ist Lazarus, der Arme,
kein hoffnungsloser Fall, sondern ein Mensch
ausgestattet mit Würde und Rechten.

Darum beten wir für unsere Schwestern und Brüder,
die Töchter und Söhne Afrikas:
immer mehr abgedrängt in die Rolle
des Lazarus der Weltgesellschaft,
abgeschrieben, abgewertet, entmündigt,
Zielscheibe für Vorurteile, Objekt für Mildtätigkeit.
Zugleich Störenfried,
wenn Bilder unsagbaren Elends uns schockieren.

In dieser Zeit der Not, des Krieges und des Hungers
danken wir Dir für die lebenserhaltende Kraft,
die Du in den Menschen Afrikas
in Körper, Geist und Seele hineingelegt hast.
Wo wir vollkommen hilflos wären,
da schützen sie ihre Kinder,
da finden sie Wege des Überlebens,
da werden die Güter der Armut geteilt.
Einer ist immer noch des andern Halt,
Ursache und Teilhaber der Freude.

Wir danken Dir, dass Jesus selber
für viele Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner
einer der Ihren geworden ist,
dass sie ihn begreifen und ihn beim Wort nehmen,
dass sie die Kraft finde,
ihre Kirchen nach und nach zu befreien
von den Fesseln und Fehlern der Mission durch die Weißen.

Zugleich beten wir um eine Reinigung unseres Geistes,
damit wir die Wurzeln der gegenwärtigen Not in Afrika ernst nehmen:
Feuer und Schwert, Sklaverei,
Fremdherrschaft und Ausbeutung,
ungerechten Handel, das Geschäft mit dem Krieg.

Öffne uns die Augen für Jesus,
wie er unterwegs ist mit den Flüchtlingen Afrikas,
eingepfercht in seine Elendsquartiere
und zugleich willkommener Gast in seinen Dörfern und Städten.