EU-Landwirtschaft


Treuer Gott, Du tust Deine Hand auf,
um allen Hunger zu stillen,
Du hast Israel das Manna gegeben,
täglich neu – ohne Mangel und Überfluss.

So bitten wir Dich für alle, die als Verantwortliche
und Betroffene verstrickt sind in die Probleme
und Widersprüche der modernen Landwirtschaft:
– für die Politikerinnen und Politiker in den Ländern
der Europäischen Union, dass sie ihre Augen
nicht vor der Wirklichkeit verschließen,
sondern trotz großer Schwierigkeiten
den Weg zu einem wirklichen Neubeginn suchen;
– für die Familien der kleinen und mittleren Bauern,
deren Zukunft bedroht ist,
dass sie die Freude an ihrer Arbeit nicht verlieren
und bei Bevölkerung und Regierungen Verständnis
für ihre sozialen und wirtschaftlichen Forderungen finden;
– für die Bauern in der Dritten Welt,
die der Überschusswirtschaft
der reichen Völker zum Opfer fallen,
dass sie die Kraft finden,
gemeinsam ihre Rechte einzufordern
und ihre Familien und Völker selbst zu ernähren;
– für alle Kreaturen,
die durch die moderne Landwirtschaft zugrunde gehen –
Pflanzen und Tiere,
dass Du das Seufzen Deiner Geschöpfe hörst
und in uns die Stimme des Gewissens wachrufst,
so dass wir tatkräftig für ihr Lebensrecht eintreten;
– für uns selber,
dass wir den Hungernden nicht nur Brosamen
von den Tischen des Überflusses zuwerfen,
sondern erkennen,
was Liebe und Gerechtigkeit in unseren Tagen fordern.

Du selbst hast uns das Maß vor Augen gestellt
in Jesus Christus, Deinem Sohn,
in dessen Händen das Brot für alle reicht.
Für uns selbst bitten wir,
dass wir nicht nur Worte machen
angesichts der beginnenden Katastrophe,
sondern unser eigenes Leben prüfen und verändern
und von neuem lernen, was ein
respektvoller Umgang mit Deiner Schöpfung gebietet.
Lass uns der Stimme Jesu folgen, der uns zur Umkehr ruft
und den Hunger unseres Herzens stillt mit dem Brot des Lebens.