Vergiftung der Meere



Du bist die Quelle lebendigen Wassers.
Aus den Wassern entfaltet sich Deine Schöpferkraft,
unzählige Wunder des Lebens,
ausgegossen, ausgebreitet über diesen ganzen Planeten
in allen Erdteilen und Elementen.
Solange die Wasserbäche fließen
und die Meere die Tiefe bedecken,
soll der Strom des Lebens nicht versiegen.

Aber heute rufen wir zu Dir, zu Tode erschrocken,
weil nun geschieht, was jeder wissen konnte, seit langem:
das Meer kann den Frevel des Menschen nicht länger ertragen.

Wir rufen zu Dir für jene Geschöpfe, die nun als erste sterben müssen
ohne Verantwortung und Schuld,
Opfer unseres Tuns und Lassens,
die Fische, die Robben und die Vögel,
die Krabben und die Myriaden winziger Wesen,
die doch ihren Platz haben im Kreis Deiner Schöpfung.
Unser Herz ist taub für ihre verzweifelten Stimmen.
Aber Du hörst sie, und sie sind Dir nicht gleichgültig.
Erhalte ihren Arten das Leben
und Lass nichts, was Du geschaffen hast,
einen sinnlosen Tod sterben.

Wir danken Dir für alle Menschen,
die noch dne Mut und den Glauben haben,
um gegen die Zerstörung zu kämpfen.
Behüte sie bei dem, was sie wagen,
und Lass ihr Beispiel uns alle anstecken.

Wir bitten Dich für die Wenigen,
die entscheiden, was uns alle betrifft,
dass sie nicht länger handeln
nach dem Gutdünken des Augenblicks,
sondern umkehren zu einem wirklichen Dienst
an Mensch und Schöpfung.

Vor allem bitten wir für uns selbst,
dass wir nicht nur Worte machen
angesichts der beginnenden Katastrophe,
sondern unser persönliches Leben prüfen und verändern
und gern von neuem lernen,
was ein respektvoller Umgang mit Deiner Schöpfung gebietet.
Denn auch darin folgen wir der Stimme
Deines Sohnes, Jesus Christus,
der uns zur Umkehr ruft
und den Durst unseres Herzens stillt mit dem Wasser des Lebens.