Ansichten einer Kirchenmaus

Von 1989 bis 1994 erschien im Herner Lokalteil der westfälischen Zeitung „UNSERE KIRCHE“ eine wöchentliche Glosse, die von „Felix, der Kirchenmaus“ unterzeichnet war. Hier 20 Kostproben:

Jede Glosse begann mit der Anrede: „Grüß Gott, liebe Christenmenschen“ und teilte scharfsichtige Beobachtungen über den kirchlichen Alltag mit. Felix vertrat eine Mausetheologie „von unten“ – aus der Sicht der kleinen und unscheinbaren Geschöpfe Gottes. Er kannte sich mit dem Evangelium sehr gut aus und sprach die Schwächen der Kirche liebevoll mahnend an. Das Abbröckeln der Volkskirche bekümmerte ihn sehr, und alle Initiativen zum Neuanfang begeisterten ihn.

Felix, die Kirchenmaus, gewann allmählich so viel Lebendigkeit, dass selbst gestandene Kirchenmänner und -frauen sich nicht scheuten, per Leserbrief mit diesem Wesen in Verbindung zu treten.

Sollte Felix, die Kirchenmaus einen Ghostwriter gehabt haben, dann stand diesem ein überdurchschnittliches zoologisches Fachwissen zu Gebote.