Zehntausend täglich: unabsehbare Flüchtlingszahlen; gesellschaftlicher Wandel (4.10. 2015)

Wir bitten für uns alle,
deren Lebenswege du in deiner Hand hältst:

für das müde Volk der Flüchtlinge
aus vieler Herren Länder,

die – bisher unvorstellbar – zu Zehntausend jeden Tag
Zuflucht suchen bei uns;

die dadurch ohne Schuld ihre menschenwürdige Aufnahme
immer schwieriger machen
und so mancherorts miteinander in Konflikt geraten,
ihnen selbst und uns allen zum Schaden:

schenke ihnen, was sie in der qualvollen Enge ihrer Quartiere
so nötig brauchen:
kluge und einfühlsame Menschen,
die die besonderen Gefahrenmomente
des mühseligen Zusammenlebens rechtzeitig erkennen
und im rechten Moment das Richtige sagen und tun.

Ebenso bitten wir für uns, die Einheimischen:
um die Gaben der Ehrlichkeit und der Urteilsfähigkeit,

damit uns der noch unabsehbare Zustrom der Flüchtlinge
nicht zu Gefangenen unserer Ängste und Vorurteile macht,

damit wir darauf vertrauen können,
dass dieses Land
auch in Zeiten eines historischen Umbruchs
die Heimat aller seiner Kinder bleiben wird,

weil deine Liebe jedem dieser Kinder gilt.

Über Harald Rohr

Ich bin Jahrgang 1940 und lebe als ev. Pfarrer i.R. in Niederndodeleben bei Magdeburg. Mehr über mich
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