Gebet zum Weltwassertag, 23. März

Der Text versucht einen knappen Rundum-Blick zum Wasser als Gottesgeschenk, als Lebensmittel Nr.1, als Menschenrecht und als Zeichen des Glaubens. Deshalb empfiehlt sich – wie vorgeschlagen – eine Aufteilung auf mehrere SprecherInnen. Die Nutzung ist natürlich nicht an den Weltwassertag gebunden.

SprecherIn A

Wir danken dir für die Ströme Leben spendenden Wassers,
das Geschenk des Paradieses,
und für alle seine Erscheinungsformen,

die Pflanzen, Tiere und Menschen zu nutzen wissen:

ausreichenden Regen zur rechten Zeit, segensreiche Hochwasser,
das Wasser der Oasen, die Schönheit der Brunnen,
Tau und Eis,
vor allem das gesunde Wasser, das wir ohne Mühe zu Hause vorfinden.

 

SprecherIn B

Deshalb bitten wir um die Einsicht und den Glauben, der dir vertraut,
damit wir umkehren, überall dort,
wo wir Anteil haben,
an Unrecht und Frevel im Umgang mit dem Wasser,
das Mitgeschöpfe und Mitmenschen zum Leben brauchen:
wir, in unserem Land, zuallererst als Verbraucherinnen und Verbraucher,
damit wir nicht länger bei jedem Angebot
von Lebensmitteln oder Industrieprodukten zugreifen,
auch wenn die Herstellung unvorstellbare Wassermengen verschlungen hat
und – fern von uns – dürres Land zurücklässt.
 
SprecherIn C Wir bitten um Kraft und Gemeinschaftssinn für alle Mitmenschen,
für die wenige Eimer Wasser, Tag für Tag,
längst zu einer Überlebensfrage geworden sind:
damit ihr Menschenrecht auf Wasser
von den Mächtigen ihrer Staaten ernst genommen und gefördert wird,
 
damit den Herren der Wirtschaft Einhalt geboten wird,
die in fernen Ländern Wasser verschwenden oder vergiften,
wie es in ihrer Heimat verboten wäre;
 
damit Abermillionen Mädchen ausgeschlafen zur Schule gehen können,
statt mühsam das Wasser für ihre Familien heran zu schleppen.
 
SprecherIn D Sei wie eine reine Quelle der Entschlossenheit für die Initiativen,
die vielerorts für die Schaffung verlässlicher Abwassersysteme kämpfen:
damit Kinder nicht länger elend zugrunde gehen
und Nachbarschaften Würde und Schönheit gewinnen.
 
Ergreife Partei in den Gewissen der politisch Verantwortlichen,
die das Recht auf Wasser für alle schützen müssen
vor Ausbeutung und Wucher durch mächtige Unternehmen,
damit dein Geschenk an alle, die leben
auch erschwinglich und erreichbar bleibt für alle.
 
Führe diejenigen Machthaber zurück auf den Weg der Vernunft,
die daran denken, sich Wasservorräte zu sichern
auch mit den Mitteln des Krieges.
 
SprecherIn E, oder wiederum SprecherIn A
Bei all diesen Bitten danken wir dir für Jesus,
für den der Umgang mit Wasser ein Ausdruck seines Glaubens ist:
ob er den Seinen die müden Füße erfrischt,
oder ob er von dem Liebeserweis spricht,
den ein Glas Wasser bedeuten kann.

Über Harald Rohr

Ich bin Jahrgang 1940 und lebe als ev. Pfarrer i.R. in Niederndodeleben bei Magdeburg. Mehr über mich
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